Verleihung des Förderpreises 2018

In einem Festakt im Lutherhaus hat der Lions Club Wesel den mit 2.500 € dotierten Förderpreis an die Notfallseelsorge Kreis Wesel verliehen. Die ökumenisch aufgestellte Notfallseelsorge leistet seit vielen Jahren „Erste Hilfe für die Seele“ und ist dann zur Stelle, wenn tragische Ereignisse Menschen den Boden unter den Füßen entziehen.

Begrüßung durch den Präsidenten Dirk Giesen
Begrüßung durch den Präsidenten Dirk Giesen
Laudatio von Thomas Brödenfeld
Übergabe des Förderpreises und Dankesrede von Rodolfo Terhorst
Festrede Prof. Dr. Richenhagen
Festakt

4. November 2018 – In einem Festakt im Lutherhaus hat der Lions Club Wesel den mit 2.500 € dotierten Förderpreis an die Notfallseelsorge Kreis Wesel verliehen. Die ökumenisch aufgestellte Notfallseelsorge leistet seit vielen Jahren „Erste Hilfe für die Seele“ und ist dann zur Stelle, wenn tragische Ereignisse Menschen den Boden unter den Füßen entziehen.

 

Dirk Giesen, Präsident des Lions Clubs Wesel, eröffnete den Festakt mit einer Begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste. Besonders hob er dabei die ehrenamtlich tätigen Seelsorger hervor, denen am heutigen Tag gedankt werden soll, nicht ohne auch die anwesenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zu erwähnen, die durch ihre Anwesenheit die Wichtigkeit der seelsorgerischen Aktivitäten unterstrichen.

 

In der anschließenden Laudatio berichtete Thomas Brödenfeld, der Superintendent des Kirchenkreises Wesel, über die Entstehungsgeschichte der ökumenischen Notfallseelsorge. Nachdem die Idee vor 21 Jahren geboren war, wurde die Organisation im Jahr 2000 im Willibrordi-Dom gegründet. Zunächst wurde sie nur von hauptamtlichen Akteuren getragen. Seit 2012 kommen viele ehrenamtliche aktive Helfer hinzu, die heute tragende Säule der wichtigen seelsorgerische Arbeit sind. Neben tragischen Autounfällen leisten die Helfer auch bei Großschadensereignissen wie dem Unglück bei der Loveparade 2010 oder dem Absturz des Germanwings-Flugzeuges im Jahre 2015 sehr wichtige Arbeit. Thomas Brödenfeld schloss seine Laudatio mit einem ausdrücklichen Dank für den ehrenamtlichen Einsatz und gratulierte den Preisempfängern.

 

Nach der Laudatio erfolgte die Übergabe des Förderpreises durch den Präsidenten Dirk Giesen. In seiner Dankesrede betonte Koordinator Adolfo Terhorst, dass der Preis von allen ehrenamtlichen Helfern gemeinsam empfangen werden solle. Der größte Teil der seelsorgerischen Arbeit wird heute von den 75 ehrenamtlichen Helfern geleistet. Alfonso Terhorst bedankte sich beim Lions Club Wesel für die Unterstützung.

 

Der anschließende Festvortrag wurde von Prof. Dr. Gottfried Richenhagen, dem wissenschaftlichen Direktor des Instituts für Public Management der FOM Hochschule, gehalten. Unter dem Titel „Der Mensch ist lernfähig, aber nicht belehrbar“ begann er seine Ausführungen mit einem Hinweis auf die wissenschaftliche Grundlage seines Vortrags, die „Konstruktivistische Pädagogik“. Sie besagt, dass Wissenserwerb nicht nur durch reines Erlernen erfolgt, sondern durch emotionale Prozesse, die man von außen anregen kann.

Als aktuelles Beispiel führte Prof. Richenhagen den aktuell erstarkenden Nationalismus an. Dessen Erstarken führt er darauf zurück, dass Populisten Emotionen bedienen, denen die Gesellschaft, insbesondere die Medien, mit einem „Hochmut der Vernünftigen“ (Essay im Tagesspiegel) begegnet. Gleichzeitig bieten die Volksparteien unteremotionalisierte Sachpolitik auf Basis rationaler Argumente. Hier fehlt, so Prof. Richenhagen, ein Narrativ als Kompromiss für einen emotionalen Überbau. Für das Narrativ – eine große Deutschlanderzählung – schlägt Timo Lochocki in seinem Buch „Die Vertrauensformel – so gewinnt unsere Demokratie ihre Wähler zurück“ abschließend vier Thesen vor: Deutschland ist meinungsreiche Kultur- und Bildungsnation; Deutschland ist eine leistungsorientierte Einwanderungsgesellschaft; die Erfolge Deutschlands basieren auf weitsichtigen, oft schmerzhaften Reformen, die das Allgemeinwohl zum Ziel haben; Deutschland ist zugleich Kind und Pate der Europäischen Gemeinschaft.

 

Abschließend dankte der Präsident des Lions Clubs Wesel den Vortragenden und allen anwesenden Gästen. Besonders hob er das Engagement von Günter Lilly und die Unterstützung der Lions-Damen bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltung hervor.

 

Christian Dülligen sorgte am Flügel für die musikalische Untermalung der Veranstaltung.